Umweltsimulation & Korrosionsprüfung

Korrosionsprüfungen

Salzsprühnebelprüfung

Salzsprühnebelprüfungen sind generell geeignet als Korrosionsschutzprüfungen zum schnellen Feststellen von Schwachstellen, Poren und Schäden in organischen Beschichtungen und anorganischen Überzügen. Des Weiteren können zur Qualitätskontrolle Proben verglichen werden, die mit der gleichen Beschichtung oder dem gleichen Überzug versehen wird. Als Vergleichsprüfungen sind Salssprühnebelprüfungen aber nur dann geeignet, wenn sich die Beschichtungen oder Überzüge vom Typ her hinreichend ähnlich sind.

Die Prüflinge befinden sich während der Prüfung in einer Kammer (Temperatur: 35 °C), in der eine fünfprozentige Kochsalzlösung mit einem kontrollierten pH-Wert vernebelt wird. Der Nebel legt sich auf den Prüflingen ab und überzieht sie mit einem korrosiv wirkenden Film aus Salzwasser.

Die typischen Prüfdauern liegen beispielsweise bei 96, 240, 480 oder 720 Std. Dabei richtet sich die Prüfdauer nach der zu erwartenden Korrosionsbeständigkeit des geprüften Materialsystems.

Sobald die Salzsprühnebelprüfung abgeschlossen ist, werden die Prüflinge abgespült (mit ent-ionisiertem Wasser), um anhaftende und lose Korrosionsprodukte zu entfernen. Unter Verwendung von mikroskopischen und elektrischen Verfahren (oder visuellen) wird der Angriff auf das Material durch die Korrosion beurteilt.

Die Korrosionsbeständigkeit eines mit Korrosionsschutz versehenen Stahls leitet sich von der Zeit ab, die ein Prüfling im Test übersteht, ohne dass eine Korrosion des Grundmetalls stattfindet oder Rotrost sichtbar wird.

Prüfung nach DIN EN ISO 9227 NSS

Bei dieser Prüfvariante wird der pH-Wert der Salzlösung neutral gehalten. Der pH-Wert liegt zwischen 6,5 und 7,2.

Der Zusammenhang zwischen der Objekt-Lebensdauer und der Salzsprühnebelprüfung

Es sei angemerkt, dass es grundsätzlich nicht möglich ist, auf die Lebensdauer des Produktes zu schließen. Die im Salzsprühnebeltest ermittelte Korrosionsbeständigkeit (in Stunden) kann auf die Beständigkeit im praktischen Einsatz abweichen. Eine Salzsprühnebelprüfung ist jedoch gut geeignet, um Werkstoffe und Korrosionsschutzsysteme miteinander zu vergleichen.

Kondenswasser-Prüfung

Die Kondenswasser-Prüfung nach DIN EN ISO 6270-2 ist in der Oberflächentechnik ein bewährtes Prüfverfahren und dient zur Klärung des Verhaltens beschichteter Probekörper in einer feuchten Umgebung.

Die Norm DIN EN ISO 6270-2 beschreibt drei Prüf-Varianten:

CH      Kondenswasser-Konstantklima
(engl.: condensation atmosphere with constant humidity)

AHT    Kondenswasser-Wechselklima mit Wechsel von Luftfeuchte und -temperatur
(engl.: condensation atmosphere with  alternating  humidity and air temperature)

AT       Kondenswasser-Wechselklima mit Wechsel von Lufttemperatur
(engl.: condensation atmosphere with  alternating  air temperature)

Korrosionswechselprüfungen

Die Korrosionswechselprüfung kombiniert zyklisch Salzsprühnebelprüfungen mit anderen klimatischen Bedingungen, wie bspw. mit Kondenswasser- oder Trockenphasen. Ziel dabei ist es, die natürlichen Korrosionsbedingungen möglichst realistisch nachzubilden.

Die Zusammensetzung des zyklischen Korrosionswechseltests variiert je nach Einsatzort der Bauteile und den damit verbundenen Prüfvorschriften.

Angewandte Normen z.B.:

  • Zyklische Korrosionsprüfung DIN EN ISO 11997-1 Zyklus B (alt. VDA 621-415)
  • Temperaturwechselbeanspruchung DIN EN IEC 60068-2-52

Umweltsimulation

Klimawechselprüfungen NSS

Die Klimaprüfungen beschreiben die Beanspruchung von Bauteilen in den für das Bauteil relevanten Umgebungsbedingungen. Die Paameter der klimatischen Umgebung und Übergangszeiten, werden nach einer Prüfvorschrift oder nach individueller Kundenvorgabe reguliert . Eine Klimaprüfung hat den Zweck, die Schwachstellen an Bauteilen mit Zeitrafferwirkung offen zu legen.

In der Regel werden die Parameter „Temperatur“ (Wärme/Kälte) und „Luftfeuchtigkeit“ reguliert. Wir führen folgende Klimaprüfungen in der ZWT GmbH durch:

  • Temperaturwechselbeanspruchung DIN EN IEC 60068-2-52
  • DIN 40046, Blatt 2
  • DIN 40046, Blatt 5, Prüfung C
  • DIN 50014
  • Klimawechselfestigkeit nach PV1200
  • PV 2005 A

UV-Bewitterungsprüfungen

Bewitterung ist die negative Reaktion eines Materials oder Produkts auf das Klima, wodurch es oft zu unerwünschten und vorzeitigen Produktausfällen kommt.

Da Bedarf besteht, die Beständigkeit von Materialien gegenüber der Bewitterung schneller zu bewerten, als dies mit Expositionsprüfungen im Freien geschehen kann, werden Geräte mit künstlichen Lichtquellen eingesetzt, um den Materialzerfall zu beschleunigen. Bei diesen Lichtquellen handelt es sich unter anderem um gefilterte Langbogen-Xenonstrahler. Diese beschleunigten Laborbewitterungsprüfungen werden manchmal, und vielleicht sogar zutreffender, als künstliche Bewitterung bezeichnet.

Die ZWT GmbH führt z.B. Prüfungen nacg folgenden Normen durch:

  • Künstliches Bestrahlen und Bewittern in Geräten DIN EN ISO 4892-1 
  • Künstliches Bestrahlen und Bewittern in Geräten DIN EN ISO 4892-2 
  • Künstliches Bestrahlen und Bewittern in Geräten DIN EN ISO 4892-3
  • Bewitterung in trocken-heißem Klima (Exterieur) PV3929 

Farbechtheitsprüfungen

Farbechtheit beschreibt die Widerstandsfähigkeit der Farbe von Textilen jeder Art und in allen Verarbeitungszuständen gegen die Einwirkung von Tages- bzw. UV-Licht. Das Prinzip der Farbechtheitsprüfung findet mittlerweile auch im Bereich der Kunststoffe Anwendung. Bei den Farbechtheitsprüfungen wird eine Probe des zu untersuchenden Materials zusammen mit sog. Lichtechheitsmaßstäben (auch Blaumaßstab genannt) mit UV-Strahlung Bewittert. Nach einer gewissen Prüfdauer wird die Probe dann mit den Blaumaßstäben, die jeweils eine unterschiedliche Farbechtheit aufweisen, verglichen.

Die ZWT GmbH führt z.B. Prüfungen nacg folgenden Normen durch:

Heißlichtechtheit nach DIN EN ISO 105-B01 bis B08